1. IN DER LOEWENGRUBE: THEATERSTUECK VON FELIX MITTERER
In der Regie von Thomas Stroux
Kurz vor der Machtuebernahme durch die Nationalsozialisten. Arthur Kirsch, ein juedischer Schauspieler, spielt den Shylock in Shakespeares Kaufmann von Venedig. Die Premiere muss wegen antisemitischer Krawalle im Publikum abgebrochen werden. Bald darauf uebernhemen zwei Nazi Kollegen Kirschs die Theaterleitung. Kirsch ist gezwungen, nicht nur das Theater, sondern auch das Land zu verlassen. Seine Frau bleibt, ihrem Liebhaber und ihrer Karriere zuliebe.
Die Vorlage zu Mitterers satirischer Komoedie ist die authentische Geschichte des juedischen Schauspielers Leo Reuß (Ehemann von Agnes Straub), der nach Berufsverbot in Deutschland in Wien ein triumphales (wenn auch kurzes) Comeback feierte.
Im Herbst 1936 erschien er als urwuechsiger Bergbauer Kaspar Brandhofer im Theater in der Josefstadt auf Empfehlung von Max Reinhardt, dem er in Salzburg vorgesprochen hatte. Direktor Ernst Lothar war von dem Naturtalent begeistert und engagierte ihn sofort fuer die Rolle des Dorsday in Arthur Schnitzlers Fraeulein Else. Die Premiere war ein sensationeller Erfolg. Bald aber wurde er von Kollegen erkannt, spielte die Vorstellungsserie zu Ende und emigrierte Ende 1937 nach Amerika. Im April 1946 erlag er waehrend einer US Wehrmachtstournee in Manila einem Herzschlag ...
Felix Mitterer: Natuerlich wollte ich kein Dokumentarstueck schreiben. Ich verließ mich einzig und allein auf die Grundgeschichte: Ein aus rassischen Gruenden entlassener Schauspieler kehrt als Arier ans Theater zurueck. Denn selbstverstaendlich war es in Wahrheit der Traum des vertriebenen juedischen Schauspielers, als arisches Tiroler Naturtalent nach Berlin, in die Hoehle des Loewen, zurueckzukehren und dort die Nazimachthaber zu desavouieren...
Mein Stueck erfuellt seinen Traum, Daniel geht in die Loewengrube. Ein Schauspieler, der mit seinen ureigensten Mitteln, jenen der Komoediantik, die Nazis und ihren menschenverachtenden Fanatismus bloßstellt, ist natuerlich praedestiniert fuer ein Theaterstueck.
Felix Mitterer nahm also den historischen Fall zum Anlaß, den Traum vom Sieg des kleinen Mannes ueber die Maechtigen zu erfuellen. Ein Komoediant fuehrt die Dummheit des Rassenwahns ad absurdum, gibt ein zynisches System der Laecherlichkeit preis. Er feiert als Wilhelm Tell Triumphe und kann seine aergsten nazistischen Widersacher vom Theater entfernen. Natuerlich wissen wir, dass die Realitaet meist ganz anders aussieht. Aber am Theater koennen wir fuer kurze Zeit die Hoffnung siegen lassen...
Es spielen: Michael Lerchenberg, Petra Liederer, Thomas Stroux u.a.
Montag, 19. November 2001, Beginn: 19.30 Uhr, Johann Poelz Halle Amstetten, Kartenvorverkauf: Kultur & Tourismusbuero, Rathaushof Amstetten, Tel. 07472/601 454. Kartenpreise: ATS 240 bis 320, Euro 17,44 bis 23,26
2. OESTERREICHS GROEßSTE BUCHGEMEINSCHAFT GIBT NEUEN HERBSTKATALOG HERAUS
Magazin Buechergilde Gutenberg punktet mit hochkaraetigen Werken
Puenktlich zu Beginn der Lesezeit gibt Oesterreichs groeßte Buchgemeinschaft, die Buechergilde Gutenberg seinen neuen, gleichnamigen Herbstkatalog heraus. Das Magazin rund um Buecher und Musik punktet mit praemierten Werken aus nahezu allen Musikrichtungen und hochkaraetiger Literatur. Betrachter der viermal im Jahr erscheinenden Buechergilde sollen nicht nur auf den literarischen Geschmack kommen, sondern werden unter anderem auch auf einen kulinarischen Streifzug durch Oesterreichs Kuechen eingeladen. Die Distribution in Oesterreich erfolgt durch den Pichler Medienvertrieb.
Karl Kraus Die letzten Tage der Menschheit und Ernst Jandls Aus dem wirklichen Leben sind nur zwei der bekannten Werke, die in der Buechergilde vorgestellt werden. Ein weiterer bibliophiler Leckerbissen: Wolfgang Graetz, der Meister der Textur, und seine kuenstlerische Ausseinandersetzung mit Prosper Marimees Novelle Carmen. Im Exklusiv Interview steht Inge Deutschkorn Rede und Antwort und stellt ihr neues Buch Das verlorene Glueck des Leo H vor. Es geht um ihre Bekanntschaft mit Leo Hauser und ein juedisches Schicksal nach 1945. Mattersberger zum Nachkochen, Wo ißt Oesterreich von Christoph Wagner und Klaus Egle, sowie Wolfgang Daehnhards Edelsueße Pracht machen die Buechergilde zu einem wahren Oesterreich Schmankerl.
Die Buechergilde ein Dialog ueber Literatur, Kultur und Gesellschaft: Seit ihrer Gruendung setzt sich die Buechergilde fuer den Erhalt buchhandwerklicher Tradition ein und fuehrt den Dialog ueber nationale und internationale Literatur, kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen. 1998 wurde sie von den Mitarbeitern uebernommen und arbeitet seither als konzernunabhaengige Buchgemeinschaft mit einer Mitgliederzahl von rund 1,5 Millionen in Oesterreich und 130.000 in Deutschland. Mit einer Auflage von insgesamt 80.000 bis 100.000 Exemplaren (in Oesterreich und Deutschland) erscheint das Magazin rund 4mal im Jahr. Den Mitgliedern beschert das eine 20 bis 30prozentige Preisersparnis ohne Mitgliedsbeitrag und Kaufzwang.
Pichler Medienvertrieb ein Unternehmen der Pontes Gruppe: Die Pichler Medienvertrieb GmbH ist ein Unternehmen der Pontes Gruppe. Die Urspruenge des Traditionshauses reichen bis ins Jahr 1793 zurueck. Im Rahmen einer Umstrukturierung wurde 1996 der Schwerpunkt auf den Vertrieb und Versandbuchhandel gelegt, es entstand das Unternehmen in seiner heutigen Form. Im vergangenen Jahr erzielte Pichler einen Umsatz von 60 Millionen Schilling.
Konkakt und weitere Informationen: Pichler Medienvertrieb GesmbH, Herr Guenther Reisenauer, GF, Hirschstettner Straße 21, 1221 Wien, Tel. 01 202 6006 DW 6811, Fax 01 202 6006 DW 6880, www.jetbook.at .
Pontes Beiteiligungs AG, Frau Virginia Nitsche, Oeffentlichkeitsarbeit, Altmannsdorfer Straße 154 bis 156, 1231 Wien, Tel. 01 662 7322 DW 6214, Fax 01 662 7322 DW 6200, Email: virginia.nitsche@PONTES.at, www.pontes.at