1. NOE KULTURSPONSORING PREIS ERSTMALS VERGEBEN
Gabmann: Kultur ist wichtiger Standortfaktor
Kunst und Kultur sind zu einem wichtigen Standortfaktor geworden, der die Entscheidungen potenzieller Investoren wesentlich beeinflusst, erklaerte Landesrat Ernest Gabmann im St.Poeltner Festspielhaus bei einer bemerkenswerten Premiere: Erstmals wurde der NOE Kultursponsoring Preis ueberreicht! Gegruendet wurde er in Kooperation der Wirtschaftskammer Niederoesterreich, der Initiative Wirtschaft und Kunst und der Eco Plus. In den Kategorien Klein und Mittelbetriebe, Großunternehmen und Europaeische Erweiterung wurden von 40 Unternehmen und 7 Vereinen insgesamt 81 Projekte eingereicht.
Die Praesidentin der Wirtschaftskammer NOE, KR Sonja Zwazl, zeigte sich begeistert von der Quantitaet und Qualitaet der eingereichten Projekte. Sie hob hervor, dass vor allem auch von kleineren und mittleren Familienbetrieben großartige kulturelle Initiativen gesetzt wurden. Kultursponsoring komme den Unternehmen, den Kuenstlern und Kulturveranstaltern und der Gemeinschaft gleichermaßen zugute. Der Obmann der Initiative Wirtschaft und Kunst und Generalsekretaer der Oesterreichischen Wirtschaftskammer, Mag. Christian Domany, unterstrich den Wunsch der Wirtschaft nach steuerlicher Absetzbarkeit der privaten Kunst und Kulturfoerderung.
Landesrat Ernest Gabmann verwies auch auf die enorme Bedeutung der Kultur fuer den Tourismus. Eine niederoesterreichische Besonderheit sei der Preis in der Kategorie EU Erweiterung. Niederoesterreich verfuege ueber reiche Erfahrungen und enge Beziehungen zu den EU Beitrittskandidaten in seiner Nachbarschaft, und die Kultur spiele bei dieser Ost und Westkompetenz eine große Rolle. Eco Plus foerdere auch im Rahmen der Regionalisierung und des NOE Fitnessprogrammes viele Kulturprojekte.
Und das sind die Preistraeger: In der Kategorie Klein und Mittelbetriebe ging der Hauptpreis an die Ing. Gerhard Draschopf GmbH, eine Bau und Moebeltischlerei in Gresten. Das Unternehmen foerdert die junge Musikgruppe Audite Silete Musica, die sich der Renaissancemusik verschrieben hat. Es hat die Produktion einer CD ermoeglicht und seinen Veranstaltungsraum fuer die Veranstaltungsreihe pars pro toto geoeffnet. Anerkennungen gingen an die Glaserei Alois Doerr in Marbach an der Donau, die im Geschaeftslokal eine Galerie eingerichtet hat und damit jungen Kuenstlern eine Ausstellungsmoeglichkeit bietet, und an das Schifffahrtsunternehmen Brandner und Co KG fuer ihre Teilnahme an der Linzer Klangwolke 2000. Ein Sonderpreis wurde fuer das Projekt KultUrsprung vergeben, eine musikalische Veranstaltungsreihe in Reichenau an der Rax, die von 10 Unternehmen getragen wird.
In der Kategorie Großunternehmen errang die Neusiedler AG den Hauptpreis fuer das Projekt ARTventure, Abenteuer Papier in Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Kuenste. 12 StudentInnen haben sich zusammengefunden, um dem Papier kuenstlerische Dimensionen zu geben. Anerkennungen gingen an die VOEEST Alpine Krems GmbH fuer das Projekt Metamorphosen beim Donaufestival 2000 und die Kremser Bank und Sparkassen AG fuer den Jugend Kreativpreis award 4 you. Mit einem Sonderpreis wurden die Raiffeisenbank Klosterneuburg, die Niederoesterreichische Versicherung und die Raiffeisenbank NOE Wien fuer ihr Engagement bei der Innenrestaurierung der Basilika Klosterneuburg ausgezeichnet.
In der Kategorie Europaeische Erweiterung ging der Hauptpreis an die Waldviertler Sparkasse von 1842 fuer die grenzueberschreitende Initiative Verschwundene Lebenswelt, vergessener Alltag. Anerkennungen erhielten die Reißmueller BaugmbH & Co KG fuer die Foerderung der Veranstaltungsreihe Kulturbruecke Fratres und die VOEEST Alpine Krems GmbH fuer ein grenzueberschreitendes Projekt im Rahmen des Waldviertelfestivals 2001.
2. NIEDEROESTERREICH FONDS FEIERT 25JAEHRIGES BESTEHEN
Begleitete den kulturellen Aufbruch im letzten Vierteljahrhundert
Der Niederoesterreich Fonds und die von ihm begruendete Kulturzeitschrift morgen feiern am kommenden Freitag, 23. November, im EVN Forum Maria Enzersdorf das 25jaehrige Bestehen. Gegruendet wurde der Fonds am 16. November 1976 im Stift Klosterneuburg als Jubilaeumsgabe zum 10jaehrigen Regierungsjubilaeum des damaligen Landeshauptmannes Andreas Maurer. Fuer ihn war der Fonds ein kultureller Aufbaustein des Landes, das noch die Wunden der Nachkriegs und Besatzungszeit verspuerte und gegenueber den anderen Bundeslaendern ins Hintertreffen geraten war. Die tote Grenze galt als Synonym fuer Abwanderung, Entwurzelung und Fehlen der Infrastruktur. Maurer war an einer kulturellen Erneuerung des Landes interessiert, er mahnte den großen Aufbruch des Landes auch in geistiger und kultureller Hinsicht ein. Zur Gruendung hatten sich im historischen Kuppelsaal des Stiftes namhafte Persoenlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur versammelt. Waehrend die schon zuvor gegruendete Gesellschaft fuer Kunst und Kultur primaer die bildende Kunst im Auge hatte, ging es beim Niederoesterreich Fonds um spezielle kulturelle Vorhaben, die der Foerderung des Landesbewusstseins dienten. Ehrenpraesident auf Lebenszeit wurde Andreas Maurer, Praesident zunaechst Franz Josef Mayer Gunthof, nach dessen Tod der Industrielle Manfred Mautner Markhof, Stellvertreter der damalige NEWAG und NIOGAS und heutige EVN Generaldirektor Rudolf Gruber. Mit dabei waren auch große Versicherungen, Konzerne und die Raiffeisen Organisation.
Die Gruendung einer eigenen Kulturzeitschrift lag auf der Hand. Als Chefredakteur wurde das publizistische Schwergewicht Gyoergy Sébestyen bestimmt, der 1956 als junger ungarischer Autor nach Oesterreich geflohen war und hier binnen kurzer Zeit zu einem bedeutenden Romancier, Feuilletonisten und Publizisten wurde. Sein Programm hatte mitteleuropaeisches Niveau. Nach dem Tod Sébestyens uebernahm Hans Magenschab die Chefredaktion, der bereits als junger Publizist den Maennern der ersten Stunde angehoert hatte. Rund um die Zeitschrift formierte sich der morgen Kreis mit den fuehrenden geistigen Koepfen des Landes. Niederoesterreich Fonds und morgen begleiteten einen weitreichenden kulturellen Wandel des Landes, der auch im Mittelpunkt der kommentierenden Berichterstattung dieses Blattes stand. Die Zusammenlegung des morgen mit den NOE Kulturberichten ermoeglichte es, auf eine monatliche Erscheinungsweise ueberzugehen.
Die Jubilaeumsfeier im EVN Forum Maria Enzersdorf beginnt am Freitag, 23. November, um 18.30 Uhr und wird musikalisch von Joseph Haydn und Ignaz J. Pleyel gepraegt. Ein Tonkuenstlertrio spielt in einem Festkonzert Werke dieser beiden niederoesterreichischen Komponisten. Als Redner werden Niederoesterreich Fonds Praesident Dr. Rudolf Gruber und Landeshauptmann Dr. Erwin Proell aufgeboten.
3. UNTERWEGS VOM GESTERN INS HEUTE
Stift Melk nuetzt Infrastruktur fuer Dauerausstellung
Stift Melk gestaltete seine Dauerausstellung neu: Titel der neu formierten Schau, die im Wesentlichen auf die eigenen Stiftsschaetze zurueckgreift, ist Unterwegs vom Gestern ins Heute, Stift Melk in Geschichte und Gegenwart. Die NOE Landesregierung beschloss heute, diese neue Ausstellung mit einem Betrag von 1 Million Schilling (72.673 Euro) zu foerdern.
Die neue kulturelle Initiative des Stiftes, das jaehrlich von mehr als 300.000 Kulturtouristen besucht wird, ist eine indirekte Folge der NOE Landesausstellung Das verlorene Paradies im Vorjahr: Fuer diese Landesausstellung gab es umfangreiche Restaurierungs und Adaptierungsarbeiten. Beispielsweise wurden Aufzuege fuer Behinderte und alte Menschen geschaffen, Kassenraeume und Shop modernisiert und Museumsraeume nach modernen Gestaltungsprinzipien eingerichtet. Jetzt gibt es zur neuen Huelle die entsprechende, sich auf dem letzten wissenschaftlichen Stand befindliche Dauerausstellung. Sie wurde bereits im Spaetsommer fertiggestellt und ist in den Wintermonaten in einer eingeschraenkten Version gemeinsam mit der Stiftskirche mit Fuehrungen zugaenglich. Ab Ende Maerz 2002 kann man sich wieder durch die gesamte neue Ausstellung fuehren lassen.
Naehere Auskuenfte erhaelt man im Stift Melk, Telefon 02752/555 0.