1. KUNST ALS THERAPIE FUER PSYCHISCH KRANKE MENSCHEN
Ergebnis wird in einer Ausstellung in Langenlois praesentiert
In Schloss Schiltern gibt es seit 1992 ein Tages und Wohnheim fuer psychisch kranke Menschen. Im Zuge des Projektes Freizeichen, das im Rahmen des Waldviertelfestivals 2001 mitanaund entstanden ist, haben zwei engagierte Kuenstlerinnen die Menschen hier eine Kommunikationsschiene entdecken lassen. Ueber zwei Monate lang brachten Andrea Brunner und Friederike Gruehbaum psychisch kranke Menschen dazu, neue Wege der Interaktion und Ausdrucksmoeglichkeiten zu erkunden. Die kreativen Faehigkeiten sollten es den psychisch kranken Menschen ermoeglichen, eigenverantwortlich und autonom ihre Ideen darzustellen. Dabei standen die Auseinandersetzung mit dem Selbst und die Kommunikation mit anderen im Mittelpunkt. Das Ergebnis dieser Kunsttherapie wird bis 7. Dezember im Rahmen einer Ausstellung, die Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop am Samstag, um 17 Uhr eröffnet hat, im Rathaus von Langenlois gezeigt.
Andrea Brunner, Jahrgang 1967, Studentin der Universitaet fuer Angewandte Kunst, lebt seit 1998 in Langenlois. Mit verschiedensten Ausstellungen hat die junge Kuenstlerin bereits Zeichen gesetzt: zum Beispiel mit der Postkartenaktion gegen privaten Waffengebrauch, mit der Radioinstallation 12 Apostel sprechen zu uns und zuletzt mit Wahre Groeße, Frauenbilder im oeffentlichen Raum eine Aktion im Rahmen des Waldviertelfestivals.
Friederike Gruehbaum, Jahrgang 1959, wohnt in Rohrendorf bei Krems, studierte an der Grafischen Lehr und Versuchsanstalt sowie an der Hochschule fuer Angewandte Kunst. Neben der Arbeit als Kunsttherapeutin, zum Beispiel beim Verein Club Moewe oder in der Beschaeftigungstherapie mit Langzeitpatienten in der NOE Landesnervenklinik Gugging, macht die Kuenstlerin auch als Malerin von sich reden. Dazu kommen internationale Ausstellungen etwa in Japan oder in den Niederlanden sowie Ausstellungsbeteiligungen zuletzt im Tabakmuseum Wien oder beim Project Airport am Flughafen Schwechat.
Naehere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0664/433 89 06.
2. ZUSATZINVESTITIONEN FUER DIE ERWEITERUNG VON SCHLOSS ZEILLERN
2,8 Millionen Schilling Regionalfoerderung bewilligt
Schloss Zeillern im Bezirk Amstetten hat sich in den letzten Jahren zu einer zentralen Institution der niederoesterreichischen Blasmusik entwickelt. Die Raeumlichkeiten des Schlosses werden hauptsaechlich als Schulungs und Veranstaltungszentrum von den Mitgliedsvereinen des rund 100.000 Mitglieder umfassenden Oesterreichischen Blasmusikverbandes genutzt. Allein der NOE Blasmusikverband fuehrt jaehrlich rund 20 Kurse mit ca. 60 Kurstagen durch.
Fuer eine zur Erhaltung und Kostendeckung des Schulungszentrums unumgaengliche Erweiterung, welche die Raeumlichkeiten auch fuer oeffentliche Musikschuleinrichtungen, Universitaetsinstitute und sonstige Musikvereine nutzbar machen soll, hat die NOE Landesregierung bei einem Investitionsvolumen von 20 Millionen Schilling (1.453.457 Euro) bereits im Dezember 1999 eine Regionalfoerderung in der Hoehe von 7 Millionen Schilling (508.710 Euro) genehmigt.
Nachdem sich im Zuge der Bauarbeiten zusaetzliche Investitionen fuer den Ausbau des Dachgeschosses mit 13 zusaetzlichen Einzelzimmern, die Ueberdachung des Innenhofes als Erweiterung des Mehrzwecksaales, die Umstellung der Heizung auf Fernwaerme und die Außengestaltung als notwendig herausgestellt haben, hat die Landesregierung nunmehr bei ihrer Sitzung in der Vorwoche weitere 2.833.341 Schilling (205.907 Euro) Zuschuss aus Regionalfoerderungsmitteln bewilligt. Insgesamt belaufen sich die Zusatzinvestitionen im Schulungs und Beherbergungsbereich auf 13,495 Millionen Schilling (980.720 Euro), die Einbindung von EU Kofinanzierungsmitteln ist nicht vorgesehen.
Derzeit verfuegt das Schloss ueber 89 Betten, wobei von den ca. 14.500 Naechtigungen im letzten Jahr etwa 62 Prozent auf Mitglieder des Blasmusikverbandes entfielen. Nach Fertigstellung des Gesamtausbauvorhabens Ende 2002 werden in Summe 111 Betten zur Verfuegung stehen, wobei mit rund 17.000 bis 18.000 Naechtigungen pro Jahr gerechnet wird. Insgesamt werden bis zu 23 Personen im Schloss Beschaeftigung finden.
3. ERINNERUNG AN HISTORIKER PROF. KARL GUTKAS
NOE Landeskunde laedt zur Geburtstags Gedenkfeier nach St.Poelten
Vor vier Jahren verstarb der Historiker und Chronist der niederoesterreichischen Landesgeschichte Univ.Prof. Dr. Karl Gutkas. Am 16. Dezember haette er seinen 75. Geburtstag gefeiert. Die NOE Landesbibliothek und der Verein fuer Landeskunde von Niederoesterreich laden daher zu einer Gedenkfeier fuer Karl Gutkas fuer Dienstag, 4. Dezember, in den Leopold Saal des NOE Regierungsgebaeudes in St.Poelten. Zu Wort kommen nach einer Begrueßung durch Bibliotheksdirektor Dr. Gebhard Koenig auch dessen Vorgaenger Dr. Hermann Riepl, der fruehere Archivdirektor Dr. Helmuth Feigl sowie Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka.
Karl Gutkas war gebuertiger Waldviertler: 1926 in Sauggern (Ludweis Aigen) geboren, besuchte er das Gymnasium in Hollabrunn und studierte in Wien Geschichte und Germanistik. Von 1950 bis 1991 leitete er die Schul und Kulturverwaltung der Stadt St.Poelten sowie das Stadtarchiv. Er war als Universitaetslehrer fuer oesterreichische Geschichte taetig und wurde 1971 a.o. Universitaetsprofessor. Auch in der Volksbildung erwarb er sich große Verdienste: Von 1969 bis 1993 war er Landesvorsitzender der NOE Volkshochschulen. Große Erfolge hatte er mit der Gestaltung von NOE Landesausstellungen: Zu den bestbesuchten Ausstellungen gehoeren die Babenberger Ausstellung 1976 im Stift Lilienfeld und die Ausstellung Oesterreich zur Zeit Kaiser Josephs II. im Stift Melk 1980. Er ist Autor zahlreicher Publikationen, die bekannteste davon ist die Geschichte des Landes Niederoesterreich.