DAS KAROLINGERZEITLICHE GRAEBERFELD VON PURGSTALL
Sonderausstellung im Museum Ledererhaus in Purgstall
1997 sorgte ein Sensationsfund in Purgstall (Bezirk Scheibbs) fuer Aufsehen. Durch Zufall wurde ein Graeberfeld mit 225 Bestattungen aus der Karolingerzeit (7. bis 9. Jahrhundert n.Chr.) entdeckt. Es ist das bisher Einzige, das zur Gaenze archaeologisch untersucht werden konnte. Ab Samstag, 27. April, werden nun die Ergebnisse in Form der Sonderausstellung Das karolingerzeitliche Graeberfeld von Purgstall im Museum im Ledererhaus praesentiert.
In der Ausstellung wird nicht nur die Geschichte der Slawen im Erlauftal, von Poechlarn bis Puchenstuben, dargestellt, es sind auch Schmuck fraenkischer, awarischer und slawischer Herkunft aus Gold, Silber und Bronze sowie Waffen und Keramik zu sehen. Dazu werden in Form einer lebensgroßen Darstellung eines Kriegers und einer Frau in der Tracht die Bewaffnung, der Schmuck und die Kleidung des 8. Jahrhunderts gezeigt. Ein weiterer Hoehepunkt der Ausstellung ist der originalgetreue Grabaufbau eines 25 Jahre alten slawischen Kriegers, der mit seiner Geliebten, einem 16jaehrigen Maedchen, das ihm freiwillig in den Tod gefolgt sein duerfte, in innigster Weise beigesetzt wurde.
Fuer die Erforschung des fruehen Mittelalters gilt dieses Graeberfeld als wichtige Informationsquelle. Das gilt sowohl fuer die Bevoelkerungszusammensetzung als auch fuer den Aufbau der Gesellschaft, die religioesen Vorstellungen und vieles anderes mehr. Die Ausgrabungen wurden vom Bundesdenkmalamt geleitet.
Die Ausstellung ist bis 26. Oktober jeweils Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis 17 Uhr sowie gegen Voranmeldung unter der Telefonnummer 07489/27 11 17 zu sehen.