3.2 DER WIENERWALD ALS GEMEINSAMES NATUR UND KULTURERBE
Wien und NOE: Gemeinsame Jubilaeumsausstellung in Mauerbach
Vor tausend Jahren schenkte Kaiser Heinrich II. den Babenbergern ein großes Waldgebiet. In einer Urkunde des 14. Jahrhunderts wird der Wald erstmals Silva Viennensis (Wienerwald) genannt. Seither entwickelte sich der Wald, der seinen Namen der Stadt Wien verdankt, sich aber zum wesentlich groeßeren Teil in Niederoesterreich ausbreitet, vom einstigen Urwald zum Kulturwald. Das nehmen beide Bundeslaender zum Anlass, in der Kartause Mauerbach, selbst ein wesentlicher kultur und geistesgeschichtlicher Bestand im Wienerwald, eine Jubilaeumsausstellung zu gestalten. Titel der vom 12. Mai bis 27. Oktober stattfindenden Schau ist Gschichten aus dem Wienerwald, abgeschaut von Johann Strauß und Oedoen von Horvath, aber voll zutreffend fuer das Gebotene.
Grundlage des Konzeptes sind die unterschiedlichen Aspekte in der Beziehung zwischen Mensch und Wald. Nur besonders asketische Orden wie Zistersienser und Kartaeuser wagten sich in den Urwald und bereiteten die Besiedlung vor. Die Tuerkenbelagerungen bedeuteten fuer die inzwischen entstandenen Orte einen Rueckschlag, aber dann setzte auch die verkehrsmaeßige Erschließung ein: z.B. mit der Reichsstraße (heute B 1) und die Westbahn, beide mitten durch den dichten Wald gebaut.
Im 19. Jahrhundert dann die Eroberung des Wienerwaldes durch die Großstadtbewohner und die Entdeckung durch Kuenstler aller Sparten. Waldmueller, Schubert, Beethoven, Stifter und Raimund, sie alle wurden durch den Wienerwald inspiriert. Die Rettung des Wienerwaldes durch Joseph Schoeffel ist allgemein bekannt. Heute ist der Wienerwald Naherholungsgebiet Wiens und ein Ort fuer vielfaeltige sportliche Taetigkeiten.
Die Kartause Mauerbach erwies sich als idealer Ausstellungs Standort, weil sie selbst in der Geschichte des Gebietes eine wichtige Rolle spielt und weil sie, vollstaendig erhalten und vom Bundesdenkmalamt als Zentrum der Bau Denkmalpflege genutzt, auch raeumlich voll entspricht. Sie ist außerdem im Einzugsgebiet der Großstadt gelegen und sehr leicht zu erreichen.
In der Ausstellung wird exemplarische Kunst aller Sparten geboten. Das Historische Museum der Stadt Wien und das NOE Landesmuseum stellen die schoensten Stuecke aus ihre Bestaenden zur Verfuegung. Die Ausstellung bietet somit nicht nur ein wichtiges Kapitel aus der Siedlungsgeschichte Oesterreichs, sondern auch einen absoluten Kunstgenuss.
Zu der vom 12. Mai bis 27. Oktober in der Kartause Mauerbach stattfindenden Ausstellung Gschichten aus dem Wienerwald, vom Urwald zum Kulturwald der Bundeslaender Wien und Niederoesterreich erscheint ein Katalog. Naehere Auskuenfte gibt es bereits jetzt bei Ponte, Organisation fuer Kulturmanagement, Telefon 01/503 93 90.