1. AUF DEN SPUREN FRANZOESISCHER KRIEGSGEFANGENER IN ALLENSTEIG
Objekte aus dem Lager Edelbach im Aussiedlermuseum
Im Aussiedlermuseum in der Stadtgemeinde Allentsteig wird damit begonnen, die Geschichte des einstigen Kriegsgefangenenlagers Edelbach zu dokumentieren. Die NOE Landesregierung bewilligte die Entlehnung einer großen Zahl von Objekten aus dem Besitz des NOE Landesmuseums an die Stadtgemeinde, die schon in Kuerze einen Teil davon im Rahmen ihres Aussiedlermuseums im Schuettkasten praesentieren moechte.
Die Aufarbeitung der Geschichte des Oflag XVII A Edelbach (in der Naehe von Allentsteig gelegen) wurde vor wenigen Jahren ins Rollen gebracht: Auf einem Dachboden in Merkenbrechts wurde ein Koffer aus dem Besitz des franzoesischen Oberstleutnants Armand Oldrà gefunden und zunaechst im Aussiedlermuseum als Relikt dieses Lagers gezeigt. Nachforschungen im Jahr 1996 ergaben, dass sich Oldra im Alter von 83 Jahren bester Gesundheit erfreute. Er wurde nach Oesterreich eingeladen, oeffnete den Koffer im Rahmen einer kleinen Feier und begann die unglaubliche Geschichte des Lagers zu erzaehlen. Dort waren bis zu 5.000 franzoesische Offiziere interniert, die bei Hitlers Frankreich Feldzug 1940 und spaeter in Gefangenschaft geraten waren. Die Franzosen hielten ihre militaerische Hierarchie im Waldviertler Lager voellig aufrecht und wurden auf Grund ihres militaerischen Ranges nicht zur Arbeit herangezogen. Sie nutzten ihre reichliche Freizeit dazu, um einen regelrechten Universitaetsbetrieb aufzuziehen. Schwerpunkt dieser Kriegsgefangenenuniversitaet waren geologische Untersuchungen, von denen einige spaeter in Frankreich als Dissertationen anerkannt wurden. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges und nach Rueckkehr der Franzosen in ihre Heimat wurden die Lagerbaracken geschleift, das Bundesheer errichtete dort ein Munitionslager.
Seit dem Kofferfund ist die Wissenschaft am Zug: Dr. Andreas Kusternig, Sachbearbeiter in der Kulturabteilung des Landes, foerderte in Frankreich noch weitere Objekte von Kriegsgefangenen zu Tage, einige Nachlaesse gingen in den Besitz des Landesmuseums ueber. Eine umfangreiche Publikation ueber das Lager und die darin internierten Offiziere ist in Vorbereitung. Das in Kuerze erscheinende Heimatbuch Allentsteig wird sich in einem Kapitel ebenfalls mit der Geschichte des Lagers Edelbach befassen.
Naehere Details zu den wissenschaftlichen Projekten gibt es bei der Kulturabteilung des Landes unter der Telefonnummer 02742/9005 13210.
2. TANZWETTBEWERB AUSTRIAN OPEN 2002 IN ST. POELTEN
700 Taenzer mit 100 Tanzbeitraegen
Vergangenen Sonntag, 17. Maerz, waren erstmals in der Geschichte des Austrian Open alle neun Bundeslaender in St.Poelten vertreten. 700 Taenzer rangen dabei mit 100 Tanzbeitraegen um das Siegerpodest. Das Performing Center Austria, Oesterreichs groeßte private Musicalausbildung, schickte acht Choreographien ein und konnte mit allen gewinnen. Fuenf erste und drei zweite Plaetze zeigen, wie beeindruckend das Koennen der Kinder und Jugendabteilung des Performing Center auf die Jury wirkte.
Um Jugendliche so zu begeistern und zu solchen Leistungen zu motivieren, bedarf es ausgezeichneter Lehrer und Choreographen wie Maria Blahous, Christoph Riedl, Nelson Pinto, Marcus Tesch und Sandra Miklautz. Fuer Planet der Affen erhielt Christoph Riedl zusaetzlich den Sonderpreis fuer die beste Choreographie der gesamten Austrian Open 2002.
95 Prozent unserer Absolventen der Musical Berufsausbildung kommen sofort in hochwertige Engagements und bekleiden Hauptrollen bei Musicalproduktionen in Deutschland, der Schweiz und Oesterreich, sagt Alexander Tinodi, Geschaeftsfuehrer des Performing Center Austria, das von der Kaffeehauskette Starbucks gesponsert wird. Vom Erfolg angespornt, will das Performing Center jetzt auch expandieren und seinen Hauptstandort nach Niederoesterreich verlegen.
Naehere Informationen zum Austrian Open 2002 gibt es auch im Internet unter http://www.members.aon.at/dance/austropen.html.