1. FESTKONZERT 5 JAHRE NOE FESTSPIELHAUS
Proell: Ein Fenster, das Licht ins Land bringt!
Wir haben dieses Haus vor fuenf Jahren mit Ideen und Hoffnungen gebaut. Heute koennen wir ueberpruefen, ob es so geworden ist, wie wir es gewollt haben. Und ich glaube, dass dieses NOE Festspielhaus in der Landeshauptstadt unsere Hoffnungen voll erfuellt hat. Es trug dazu bei, unser Selbstwertgefuehl zu staerken, half uns, eine eigene Identitaet zu entfalten, und brachte schließlich auch wirtschaftliche Impulse. Wir konnten unsere Gefuehle durch kulturelle Taetigkeit nach außen tragen und haben schließlich ein Haus, das ueber das Land hinaus wirkt. Es ist wie ein Fenster, das Licht ins Land bringt und uns ermoeglicht, ueber die hier gebotene Technik hinaus auch Herz und Gefuehl zu zeigen. Mit diesen Worten resuemierte am Freitag Abend Landeshauptmann Dr. Erwin Proell vor Beginn eines Festkonzertes Bau und Taetigkeit des NOE Festspielhauses, das vor fuenf Jahren von Architekt Klaus Kada geplant und im Zentrum des NOE Kulturbezirkes in St.Poelten errichtet worden war.
Auf dem Programm des anschließenden, unter der Leitung von Chefdirigent Carlos Kalmar stehenden Konzertes des NTO stand die 2. Symphonie von Gustav Mahler. Die gleiche Symphonie hatte am 1. Maerz 1997 den musikalischen Rahmen fuer die Eroeffnung des Hauses gebildet, damals unter der Leitung von Fabio Luisi. Der neue Chef des Hauses, Prof. Michael Birkmeyer: Ich bin stolz und froh, dieses Haus hier in St.Poelten leiten zu duerfen, dessen Entstehen auf mich wie ein Wunder gewirkt hat. Mimi Wunderer hat es in den ersten Jahren geleitet und fuer internationales Ansehen des Festspielhauses gesorgt, hob Birkmeyer hervor.
2. EIN BAUTECHNIKER DOKUMENTIERTE BAUTEN DES WALDVIERTELS
NOE Landesbibliothek praesentiert Grafiken von Karl Gisy
Im Ausstellungsraum der NOE Landesbibliothek wird vom 19. Maerz bis 30. April eine Ausstellung mit Grafiken des Bautechnikers und Kuenstlers Karl Gisy gezeigt. Die Eroeffnung wird am 19. Maerz um 15 Uhr vom Dritten Landtagspraesidenten Ing. Johann Penz vorgenommen.
Ich will die Bauwerke genauso zeichnen, wie ich sie vorfinde, bevor die Fassaden einer sogenannten Modernisierung anheim fallen oder das Gebaeude dem Verfall preis gegeben wird: Mit diesem Leitsatz beschreibt Karl Gisy seine Arbeitsweise. Er wurde 1925 in Heidenreichstein geboren, wo seine Eltern ein Kino betrieben, das er spaeter auch einige Jahre betreute. Seine Liebe zum Zeichnen entdeckte er schon als Jugendlicher, und auch in der Kriegsgefangenschaft, in die er nach dem Wehrdienst bei der Deutschen Wehrmacht geraten war, fertigte er zahlreiche Skizzen zum Lagerleben. Diese jedoch musste er in den USA zuruecklassen, wo er interniert war. Er studierte nach dem Krieg Architektur in Wien und arbeitete bis zur Pensionierung als Bautechniker bei der Firma Siemens in Wien, wo er Industrie und Kraftwerksbauten plante. Seine Leidenschaft galt dem Zeichnen, vor allem der Architektur des Waldviertels. Seine Skizzen sind dem Pointillismus zuzuordnen, wodurch eine duftig leichte Atmosphaere entsteht. Trotzdem sind seine Grafiken genaue Dokumentationen architektonischer Einzelheiten. Karl Gisy lebt und arbeitet in Wien.
Die Ausstellung Karl Gisy, Grafiken ist vom 19. Maerz bis 30. April jeweils Mittwoch bis Freitag von 8.30 bis 16 Uhr und Dienstag von 8.30 bis 19 Uhr im NOE Landesmuseum in St.Poelten zu besichtigen.
3. NEUE DIREKTION RUECKT THEATER ST. POELTEN NAEHER ZUM PUBLIKUM
2 zusaetzliche Spielstaetten, verbessertes Kundenservice
Der Besuch des Theaters St.Poelten wird bald ein voller Genuss werden: Das Publikum wird in Hinkunft nicht nur in den Theaterpausen, sondern auch vorher und nachher kulinarisch betreut werden, vorher in Verbindung mit Einfuehrungsgespraechen, nachher im Disput mit den Darstellern. Dazu wird das Haus neu organisiert: Ein Theatercafe steht ebenso zur Verfuegung wie ein Publikumscafe, die Sitze im Zuschauerraum werden großzuegiger angeordnet, der Kartenkauf und die Garderobe werden einfacher und schneller abgewickelt. Die neue Leitung des Hauses, Reinhard Hauser als kuenstlerischer Leiter und Martin Sadler als Verwaltungsdirektor, fuer drei Jahre bestellt und mit 1. Juli im Amt, wollen neue Publikumsschichten ins Haus bringen.
Die Inhalte des Theaterbetriebes werden vielfaeltiger, zwei neue Spielstaetten werden geschaffen: eine Werkstattbuehne im Mahlersaal mit 100 Sitzen und von Mai bis Mitte Juni ein Freilichttheater am Rathausplatz mit 350 Sitzplaetzen. Zu Silvester im Haupthaus wird Bert Brechts Dreigroschenoper gespielt, anschließend wird umgebaut, das Hausorchester spielt zum Tanz auf, und die Gaeste koennen sich bis in den fruehen Morgen an einer Gourmetmeile, unterhalten durch bekannte Kuenstler, verwoehnen lassen. Intimere Atmosphaere wird in der Pianobar geboten.
Nicht nur der Komfort wird verbessert, sondern auch fuer die Jugend wird etwas getan. In einem neuen Jugendklub soll sich die Jugend auf der Buehne versuchen. Fuer Kulturveranstalter im Land bietet sich das Theater mit Orchester und Chor als Partner an, keine Veranstaltung soll da zu klein sein. Fuer das neue Outfit wird eine namhafte Werbeagentur sorgen.
Um die Besucherzahlen in die Hoehe zu bringen, will man mit Reiseveranstaltern zusammenarbeiten, die die Besucher von ueberall her busweise nach St.Poelten bringen sollen.
Die Stadt St.Poelten ist mit der Oeffnung des Theaters aeußerst zufrieden. Kulturstadtrat Dr. Siegfried Nasko: Mit der neuen Direktion beginnt auch ein neuer Abschnitt. Mit viel Engagement wurde ein genialer Rechenstift angesetzt, um die Dinge im Interesse des Publikums neu zu ordnen. Es ist dies eine Revolte gegen die Stagnation.
Anknuepfend an fruehere Theatertraditionen, wird der Ensemblegedanke hoch gehalten. Neue Kraefte werden fuer staendig ins Haus geholt, Gaeste gibt es nur in Ausnahmefaellen. So z.B. fuer My fair Lady, dessen Premiere am 14. September 2002 die neue Aera Hauser/Sadler einleitet. Zeitgenoessische Autoren aus Niederoesterreich werden verstaerkt zum Zug kommen: Die Werkstattbuehne wird dafuer und auch fuer experimentelles Theater zur Verfuegung stehen. Im Programm, das bereits fuer die gesamte erste Saison vorliegt, finden sich klassische Stuecke ebenso wie Musicals und Operetten. Fuer Jugendliche werden einzelne Stuecke sogar je nach Altersgruppe in variierten Versionen angeboten.
Naehere Details zum neu formierten Theater St.Poelten erfaehrt man unter der Telefonnummer 02742/35 20 26.