AUSSTELLUNG NOE IM GEOLOGISCHEN KARTENBILD
Von der Landkarte bis zum Informationssystem NOEGIS
Die NOE Landesbibliothek im Regierungsviertel in St.Poelten lud gestern, Mittwoch, 5. Juni, um 19 Uhr zur Eroeffnung der Ausstellung Niederoesterreich im geologischen Kartenbild ein. Die Eroeffnung nahm Landtagsabgeordneter Dr. Martin Michalitsch vor. Die Ausstellung im Lesebereich der NOE Landesbibliothek ist bis 28. Juni Montag sowie Mittwoch bis Freitag von 8.30 bis 16 Uhr und Dienstag von 8.30 bis 19 Uhr zu sehen.
1823 beauftragten die niederoesterreichischen Staende den Wiener Geologen Paul Maria Partsch mit der Erarbeitung einer geognostischen Karte von Unteroesterreich. Nach mehrfachen Unterbrechungen durch andere Aufgaben ist damit die erste geologische Uebersichtskarte des Bundeslandes mit Teilen der umgebenden Nachbarlaender 1843 gedruckt erschienen. In den folgenden Jahrzehnten entstanden rasch weitere geologische Uebersichtskarten, aber auch schon sehr detailreiche Gebietskarten.
Basis der geologischen Landesaufnahme durch die k.u.k. Geologische Reichsanstalt, spaeter Geologische Bundesanstalt, war bis in die fuenfziger Jahre des 20. Jahrhunderts die Topographische Spezialkarte 1:75.000. In diesem Zeitabschnitt erschienen zahlreiche Blaetter der oesterreichisch ungarischen Monarchie und spaeter der Republik Oesterreich. Neben diesen Karten, die zum Teil noch heute erhaeltlich und in Gebrauch sind, begann man in den sechziger Jahren mit der Erstellung geologischer Karten auf der Grundlage der modernen Oesterreichischen Karte 1:50.000. Vereinzelt wurden auch Gebietskarten im Maßstab 1:25.000 herausgegeben. Die geologische Karte 1:50.000 liegt heute fuer etwa die Haelfte der Flaeche von Niederoesterreich vor. Seit 1993 werden die geologischen Karten in digitaler Form hergestellt und koennen sowohl als Druck als auch auf Datentraeger bezogen werden.
Um den Bedarf an einer modernen Uebersichtskarte des Landes fuer Planungs und Verwaltungsaufgaben zu decken, hat die NOE Landesregierung 1996 der Geologischen Bundesanstalt den Auftrag zur Erstellung einer digitalen geologischen Karte im Maßstab 1.200.000 erteilt. Diese Karte wurde im Februar 2000 fertiggestellt und steht der Landesverwaltung ueber das geographische Informationssystem NOEGIS, derzeit bereits in der zweiten Aktualisierung, sowie der Allgemeinheit auch als Kartendruck zur Verfuegung. Die digitalen Karten werden von der Geologischen Bundesanstalt laufend an den jeweiligen Stand der geologischen Detailaufnahmen angepasst.
Die Ausstellung zeigt die Entwicklung dieser 160 Jahre seit dem Erscheinen der ersten geologischen Karte Niederoesterreichs an Hand von 67 ausgewaehlten Beispielen. Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog, der kostenlos erhaeltlich ist.