GOETTWEIGER GRAFISCHES KABINETT WANDERT IN DIE BURG
Donau Uni erhaelt dort Institut fuer Bildwissenschaften
Am Sonntag, 4. August, feiert das Stift Goettweig zwei wichtige kulturelle Anlaesse: Zunaechst werden drei neue Glocken geweiht, die das Goettweiger Gelaeute oesterreichweit zum vielfaeltigsten und reichhaltigsten machen. Die Feier gilt aber auch dem Abschluss der Renovierungsarbeiten an der mittelalterlichen Burg neben dem Suedtor des Stiftes. Dort wurde mit einem Kostenaufwand von rund 1,5 Millionen Euro die mittelalterliche Bausubstanz von Schutt und spaeteren Einbauten befreit und ein aus Stahl gefertigtes, von Glas umgebenes Stiegenhaus angebaut. Auf einer neu adaptierten Gesamtflaeche von 700 Quadratmetern in drei Etagen wird jetzt das Grafische Kabinett des Stiftes unterbracht, mit 30.000 Katalognummern die groeßte Grafiksammlung nach der Albertina. Auch eine Fachbibliothek mit 20.000 Baenden wird hier aufgestellt. Im Erdgeschoss wird das Buero eingerichtet, in dem der Leiter des Grafischen Kabinetts, Univ. Prof. Dr. Gregor Lechner, und sein Mitarbeiter Mag. Michael Gruenwald ihrer wissenschaftlichen Arbeit nachgehen. Die Donau Universitaet richtet hier ihr Institut fuer Bildwissenschaften ein, das der Abteilung fuer Kulturwissenschaft zugeordnet ist. Dr. Lechner ist nicht nur Leiter des Grafischen Kabinetts, sondern in Personalunion auch Leiter der Abteilung fuer Kulturwissenschaft sowie des Zentrums fuer Bildwissenschaften.
Die neue Umgebung des Grafischen Kabinetts ist ueberaus ansprechend: In den Raeumen im Obergeschoss befindet sich eine mittelalterliche Holzdecke, die ebenso wie die Waende mit Ornamenten des 14. Jahrhunderts bemalt sind. Einen Stock tiefer wird auch ein Seminarraum untergebracht. Erstes wissenschaftliches Projekt der Donau Universitaet ist die digitale Erfassung der riesigen Grafikbestaende. In einer Diathek sind ferner 130.000 Original Diapositive von Kunstwerken aus aller Welt untergebracht und verfuegbar.
Mit der neuerlichen Glockenweihe, erst vor zwei Jahren wurde die 4 Tonnen schwere Millenniumsglocke ins Gelaeute aufgenommen, werden drei weitere Glocken zum Einsatz gebracht, das Goettweiger Glockenprojekt ist damit fertiggestellt: Zehn Glocken von der Großen G0 Praelatenglocke bis zur kleinsten, 300 Kilo schweren D2 Glocke, ermoeglichen computergesteuert Glockengelaeute in allen Variationen: Trauergelaeute in Moll ebenso wie Hochzeitsgelaeute in Dur, Salve Regina oder Tedeum. Die drei neuen Glocken, deren groeßte 1,5 Tonnen schwer ist, wurden wiederum von der Firma Grassmayr gegossen und finden ihren Platz auf dem Suedturm unter der großen Praelatenglocke. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 70.000 Euro.
Naehere Auskuenfte ueber die Renovierung und die neuen Glocken erhaelt man bei Pater Koloman, Telefon 02732/855 81 231.