MUSIKINDUSTRIE KANN MUSIC BILL OF RIGHTS NICHT VERHINDERN
Forrester Studie: Durchbruch des freien Musikdownloads bis 2005
Musiklabels werden sich bis 2005 auf einen Standardvertrag mit Online Musikhaendlern einigen, der den voellig unlimitierten Kauf von Musik im Internet gewaehrleistet. 2007 werde das Geschaeft mit dem Online Download bereits 17 Prozent des gesamten Musikgeschaefts ausmachen. Diese Prognosen stellt eine veroeffentlichte Analyse des Marktforschers Forrester Research http://www.forrester.com , auf. Die in der Studie in Anlehnung an die US Grundrechte Charta Bill of Rights als Music Bill of Rights bezeichneten Eckpunkte dieser Standardvertraege werden die Wuensche und Beduerfnisse anspruchsvoller digitaler Musikkonsumenten widerspiegeln. Musiklabels werden demnach diese Music Bill of Rights erfuellen oder sinkende Musikverkaeufe in Kauf nehmen muessen.
Die Analyse, die auf einer Umfrage unter 1.000 Online Konsumenten basiert, sieht keinen Zusammenhang mit dem Download von Musik aus dem Web und sinkenden Verkaufszahlen bei Musik CDs. Die Krise der Musikindustrie sei neben der allgemeinen Wirtschaftsflaute auf die verstaerkte Konkurrenz durch Computer und Konsolenspiele sowie DVDs zurueckzufuehren (vgl. pte http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=020529022 ). Die Labels werden in den kommenden drei Jahren feststellen, dass es einfache Wege gibt, um den modernen Musikkonsumenten zufrieden zu stellen, ist Josh Bernoff, Chefanalyst bei Forrester, ueberzeugt. Im Jahr 2007 werde das Geschaeft mit dem digitalen Online Verkauf von Musik ein Volumen von 2,1 Mrd. Dollar erreichen und 17 Prozent des Gesamtgeschaefts mit Musik ausmachen.
Die Music Bill of Rights beinhaltet im wesentlichen drei Forderungen aus Sicht der Konsumenten. Erstens wollen sie die Musik aller Labels analog zu einem Plattenladen einfach an einem Ort im Web vorfinden. Zweitens wollen Musikliebhaber ueber die von ihnen gekaufte Musik frei verfuegen. Das bedeutet Brennen auf CDs ebenso wie Transformation in andere Formate sowie Benutzung auf verschiedenen Geraeten. Und schließlich wollen die Konsumenten einzelne Songs oder ganze Alben unabhaengig von einem Abo bei einem Online Musikhaendler erwerben.
Ihre Wuensche werden die Konsumenten laut Forrester-Studie indirekt ueber sinkende Musik CD Verkaeufe ab 2005 in Schritten durchsetzen. In den kommenden Jahren werden die Labels an sinkenden CD Absaetzen leiden, weil sie gegen die in den Augen der Konsumenten als Rechte empfundenen Beduerfnisse ihrer Kunden ankaempfen. 2005 werden die Labels demnach dazu uebergehen, Standardvertraege mit allen Online Haendlern abzuschließen, die alle drei oben genannten Grundrechte des digitalen Musikkonsums erfuellen. Online Haendler werden dadurch die virtuellen Plattenlaeden des Webs. Musik saemtlicher Labels wird einfach online zu finden sein. Dadurch steigt die Zahl der Spontankaeufe sowie der Downloads ab 2005 deutlich, was die sinkenden CD Verkaeufe kompensiert. Labels oder Kuenstler, die dieser Entwicklung nicht in ihr Businessmodell mit einbeziehen werden weiterhin an sinkenden Verkaeufen leiden.