KHM SIEHT DIGITALISIERUNG ALS JAHRHUNDERTPROJEKT
Virtuelles Museum fuer 2,4 Mio. Kunstwerke, 1.200 Bilder online verfuegbar
Mit einem Datenvolumen von 50 bis 100 MB pro Bild ist das Wiener Kunsthistorische Museum (KHM) derzeit dabei, den gesamten Bestand der Gemaeldegalerie zu digitalisieren. Kuenftig koennen die Kunstwerke fuer alle Reproduktionen jederzeit auf Knopfdruck aus dem Archiv abgerufen werden. Fuer die Datensicherheit sorgt eine CLARiiON Speicher Loesung aus dem Hause EMC. http://www.emc.com/ .
Die Digitalisierung der Gemaeldegalerie ist nur der Beginn einer epochalen Aufgabe. Insgesamt umfasst das KHM 2,4 Mio. Objekte, die sich neben der Gemaeldegalerie in einem Dutzend weiterer Sammlungen befinden (vom Ephesos Museum und Schatzkammer in der Hofburg ueber die Wagenburg im Schloss Schoenbrunn bis zur Sammlung Schloss Ambras in Innsbruck). Die Digitalisierung des gesamten Bestandes werden wir alle nicht mehr erleben, resuemierte KHM Direktor Wilfried Seipel und verweist auf die im KHM kleinste sinnvolle Zeiteinheit: Das Jahrhundert. Die Digitalisierung sei dementsprechend ein Jahrhundertprojekt, erklaerte Seipel bei der Praesentation des virtuellen Museums diese Woche.
Etwa 10.000 Objekte aus der Gemaeldegalerie, dem Voelkerkundemuseum und dem Theatermuseum wurden bereits fotografiert und im TMS (The Museum System) archiviert. Gefoerdert wurde diese erste Etappe vom Wissenschaftsministerium mit rund einer Mio. Euro. Auf der Website des Museums http://www.khm.at , finden sich derzeit 1.200 Kunstwerke, das sei mehr, als jedes andere Museum in Europa anbiete, betonte Seipl.
Nicht ganz wohl fuehlt sich der Direktor des KHM offenbar bei dem Gedanken, dass das virtuelle Museum zum Ersatz des persoenlichen Museumsbesuches werden koennte und stellte die Frage in den Raum: Wie viel Wissensvorsprung soll das Museum an die Oeffentlichkeit abgeben? Die Antwort ist Seipel schuldig geblieben. Keine Zweifel ließ Seipel jedoch aufkommen, dass er die Autonomie des Museum verteidigen will. Dabei konnte er sich einen Seitenhieb auf Bill Gates, der sich seit Jahren um die Verwertungsrechte der europaeischen Kunstschaetze bemueht, nicht verkneifen: Alle Briefe von Bill Gates sind bei mir direkt in den Mistkuebel gewandert.
Verwaltet wird das System mit der EMC Software Navisphere Manager. Die Gesamtkapazitaet umfasst gegenwaertig zwei Terabyte. Um auch Katastrophenfaellen wie Wasser und Feuer gewachsen zu sein, wurde zusaetzlich eine Backuploesung außerhalb des Kunsthistorischen Museums im Keller des Museums fuer Voelkerkunde installiert. Die Anbindung der Systeme erfolgte ueber FibreOptic Links.