EROEFFNUNG DES NOE LANDESMUSEUMS
Proell: Identifikation und Versoehnung zwischen Mensch und Natur
Zwei Tage vor der offiziellen Eroeffnung wurde gestern Medienvertretern in St. Poelten das neue NOE Landesmuseum praesentiert. Landeshauptmann Dr. Erwin Proell betonte dabei, die raschere und billigere Ausfuehrung des Landhausviertels habe eine Vorziehung des Landesmuseums um drei Jahre ermoeglicht. Das neue NOE Landesmuseum habe 20 Millionen Euro gekostet, sei aber fuer Niederoesterreich viel mehr wert.
Der einzige Museumsbau von Prof. Hollein in Oesterreich sei der Schlussstein der zeitgenoessischen Architektur- und Kulturmeile im Landhausviertel, so Proell weiter. Alleine die Architektur des Kulturbezirkes sei es wert herzukommen, zumal sie auch auffordere hineinzugehen. Was hier dargestellt werde, sei unersetzbar: Das Museum sei ein Schaufenster fuer die Schaetze des Landes und verfolge mit dem Auftrag des Sammelns, Bewahrens, Forschens und Praesentierens das Ziel, in Generationen zu denken und zu arbeiten.
Das offene Haus bilde zum einen eine wesentliche Grundlage fuer Identifikation, indem jeder Besucher in der eindrucksvollen Geschichte des Landes die eigenen Wurzeln spueren koenne. Zum zweiten stehe es fuer die Vielfalt, Kreativitaet und Offenheit im Land. Zudem sei es eine Mahnung fuer die Versoehnung zwischen Mensch und Natur, einer großen Aufgabe am Weg in die Zukunft, so der Landeshauptmann.
Prof. Hans Hollein zeigte sich stolz, nach dem ersten Bau im Kulturbezirk (der Shedhalle) auch den Schlussstein gesetzt zu haben. Die Geschichte von 100 Jahren NOE Landesmuseum habe großen Einfluss auf die Konzeption des neuen Hauses mit seiner Dialektik Kunst - Natur genommen. Auf 3.700 Quadratmetern Ausstellungsflaeche stuenden nun Natur und Kultur einander gleichberechtigt in Querverbindungen und Vernetzungen gegenueber und truegen zu gegenseitiger Anlockung bei. Das Museum sei fuer Besucher aller Altersgruppen, Interessenslagen und Bildungshintergruende gedacht, es biete Unterhaltungswert ebenso wie Vertiefung.
Dr. Helmut Pechlaner, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates, sprach von einem Mekka und neuen Wahrzeichen Niederoesterreichs. Architekt Hollein habe nicht nur den schoensten Bau im Landhausviertel geschaffen, er habe es auch verstanden, auf die Wuensche der Benuetzer einzugehen. In diesem Erlebnismuseum fuer alle Sinne, das sowohl den Exponaten Geborgenheit als auch notwendige Transparenz nach außen biete, wuerden Kultur und Natur Frieden schließen.
Direktor Mag. Carl Aigner betonte, das Programmprofil seines Hauses - Natur und Kunst in architektonischer Einheit - sei niemals brisanter gewesen als in Zeiten von Gentechnik und Biotechnologie. Das Landesmuseum biete Rundgaenge nach kunsthistorischen oder themenorientierten Schwerpunkten und verstehe sich als ein dynamisches Museum des 21. Jahrhunderts. Neben dem großteils virtuellen Teil der Landeskunde wuerden in einem intensiven Programm immer wieder neue Praesentationen und Sonderausstellungen aus den 30.000 Kunstwerken der Sammlung des Hauses gezeigt.
Fuer den Hauptsponsor Raiffeisen fuehrte Mag. Erwin Hameseder aus, der mehrjaehrige Sponsorvertrag mit dem Landesmuseum solle mithelfen, die Sehnsucht des Menschen nach Natur und Kultur erlebbar und leistbar zu machen. Die Raiffeisenbankengruppe Niederoesterreich/Wien unterstuetze Kunst und Kultur insgesamt alleine bis zum Jahr 2004 mit mehr als einer Million Euro Sponsorgeld.