FILMKLUB WIESELBURG: MONSOON WEDDING
Am 22. Jaenner im Kinomalvier Wieselburg
Mittwoch, 22. Jaenner 2003, 19.30 Uhr
INDIEN 2001, Originalfassung m. Untertiteln, Ca. 115 Min.
Regie: Mira NAIR; Drehbuch: Sabrina DHAWAN
Kamera: Declan QUINN; Musik: Mychael DANNA
DarstellerInnen: Naseeruddin SHAH (Lalit), Lillete DUBEY (Pimmi), Vasundhara DAS (Aditi), Parvin Dabas (Hemant), Vijay RAAZ (P.K. Dubey), Shefali SHETTY (Ria) u.v.a.
Vier Tage dauern die Hochzeitsfeierlichkeiten im Upperclass Milieu von Neu Delhi, es geht um die traditionelle, d.h. arrangierte Vermaehlung der 22jaehrigen Aditi, einziger Tochter des Stoffhaendlers Lalit Verma und dessen Frau Pimmi.
Auftakt ist die Verlobung, bei der die Ringe gewechselt, Geschenke ausgetauscht werden und sich die fuer einander bestimmten Brautleute beschnuppern duerfen. Aus allen Himmelsrichtungen, von Dubai bis Sydney, sind die Verwandten geladen, und Hemant, der Braeutigam, natuerlich ein Computerfachmann und Gentleman, muss gar aus dem fernen Houston/Texas herbeireisen.
Die schwierige Annaeherung von Aditi und Hemant steht im Mittelpunkt des Films. Ich will zur Ruhe kommen, sagt Aditi, zu ihrer fortschrittlich denkenden Cousine Ria, und das sei der Hauptgrund, dass sie nun heiraten werde. Doch offensichtlich kann sie sich nur schwer von ihrem heimlichen Liebhaber, einem verheirateten TV Talkmaster, trennen.
Aber die umsichtige Regisseurin Mira Nair ist nicht nur dem angehenden Brautpaar auf den Fersen, sondern umkreist mit langem Erzaehlatem insgesamt fuenf ineinander verwobene Geschichten, darunter zwei weitere angehende Paare, die sie in Short Cuts Manier geschickt miteinander verknuepft.
Und waehrend die Hochzeit nicht nur in den Fluten des beginnenden Monsuns, sondern auch in aberwitzigem Chaos zu versinken droht, fuehren alle Geschichten letztlich zu einem furiosen Finale und, mitten ins Herz.
Das Regie Geheimnis von Mira Nair (Salaam Bombay!, Mississippi Masala, Kama Sutra) heißt heute Weltkino und gruendet auf der gelungenen Symbiose zwischen oestlicher und westlicher Kultur. Monsoon Wedding ist aber auch eine ausgesprochene Verbeugung vor der Lebenslust und kunst der heimatlichen Punjabi Kultur und vor der sich immer wieder erneuernden Kraft der Familie, die allerdings vor keiner modernen Erschuetterung gefeit ist.
Hochzeit heißt auf Hindi Shaadi. Und in jedem richtigen Bollywoodfilm (der Begriff setzt sich aus Bombay und Hollywood zusammen) ist eine Shaadi das zentrale freudige Ereignis. Es wird getanzt, gesungen, gelacht und ordentlich auf die Pauke gehauen. Die Kosten fuer so eine Hochzeitsfeier sind enorm hoch und bringen die Familien oft an den Rande des Ruins. Aber fuer eine ordentliche Hochzeitszeremonie ist man in Indien, zumindest im Film, zum Sterben bereit. Auf einer steifen deutschen Hochzeit stirbt man im Gegensatz dazu hoechstens vor Langeweile. (Mira Nair)
Monsoon Wedding gewann bei den Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Loewen.
Naehere Infos: mailto:filmklub.wieselburg@telering.at .
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