LEOPOLD I., VERTEIDIGER DES ABENDLANDES
Ab 18. Februar praesentiert die Muenze Oesterreich ihre neue Ausstellung
Ausstellungen zu bedeutenden historischen Aspekten und Persoenlichkeiten haben in der Wiener Praegestaette mittlerweile Tradition. Mit Leopold I., der als Friedenskaiser den Ansturm der Tuerken auf das Abendland endgueltig stoppte und den Grundstein fuer den Aufstieg Wiens als barocke Kaiserresidenz und europaeisches Kulturzentrum legte, steht aufs Neue ein hochinteressanter, facettenreicher Regent im Mittelpunkt. Rund 150 Exponate machen Geschichte begreifbar.
150 Exponate im Gratiskatalog beschrieben
Die sorgsam ausgewaehlten Ausstellungsstuecke beleuchten nicht nur das Wirken des Monarchen als Kaiser, sondern auch seine privaten Seiten, etwa die des begabten Komponisten. Besonders beeindruckend sind zahlreiche Handschriften des Kaisers, Dokumente, Kompositionen bis hin zu seinem Testament. Zu sehen ist auch der handschriftliche Buendnisvertrag mit Jan III. Sobieski, der in der zweiten Tuerkenbelagerung zur Befreiung Wiens fuehrte. Ein weiteres Papier weist die Unterschriften von Kaiser Leopold und Graf Ernst Ruediger von Starhemberg auf und instruierte Prinz Eugen als Kommandeur der kaiserlichen Truppen im Kampf gegen das tuerkische Heer in Ungarn. Weiters finden sich chiffrierte Berichte des Grafen Starhemberg an Kaiser Leopold, versehen mit den entsprechenden Codes. Aus dem Besitz des Prinzen Eugen stammt das in Leder gebundene Textbuch zur Oper Il Pomo dOro aus dem Jahr 1668. Dieses und alle uebrigen Ausstellungsstuecke sind in einem kostenlosen Katalog ausfuehrlich beschrieben. In ihm finden sich auch Leopolds Biographie und sonstige historische Hintergruende.
Leopold, der Friedenskaiser Leopold, am 9. Juni 1640 in Wien geboren, war eigentlich fuer den geistlichen Stand bestimmt und dementsprechend erzogen worden. Als 1654 Leopolds aelterer Bruder und Thronfolger Ferdinand ueberraschend starb, fielen Macht und Buerde dem 14jaehrigen zu. Seine Kaiserwahl allerdings konnte erst nach 15monatigem Interregnum gegen den Widerstand von Frankreich und Schweden durchgesetzt werden. Entscheidungen fielen Leopold nie leicht, und so uebten seine Ratgeber oft großen Einfluss. Obwohl Leopold als besonders friedliebender Kaiser galt, blieb seine Zeit ueberschattet von Kriegen und Konflikten im Westen wie im Osten. Es gab Aufstaende in Ungarn und im Westen war Ludwig XIV. sein Widersacher. Historisch herausragend war die Schlacht am Kahlenberg, als die tuerkischen Besatzer vom Polenkoenig Sobieski, Karl von Lothringen und anderen Einheiten vertrieben wurden. Die darauf folgende kaiserliche Offensive fuehrte zur Rueckeroberung des tuerkichen Ungarns und machte Prinz Eugen zum Helden und edlen Ritter.
Nicht Ruhm und Ehre waren Leopolds Ziel. Als frommer Mann beugte er sich der Pflicht des von Gott Auserwaehlten und sah seine Herrschaft als christliche Mission. Daneben nahm in seinem Leben die Kunst einen herausragenden Stellenwert ein. An der durch Theater und Musik bestimmten Wiener Hofkultur des Barock nahm der hochgebildete Kaiser aktiv teil, etwa durch 79 geistliche sowie 155 weltliche eigene Kompositionen.
Die Ausstellung
Zu sehen ist Leopold I., Verteidiger des Abendlandes bis 18. Juli 2003 von Montag bis Freitag von 9h00 bis 16h00, am Mittwoch bis 18h00 in der MUENZE OESTERREICH, Am Heumarkt 1, 1030 Wien. Alle Exponate der Ausstellung finden sich ausfuehrlich beschrieben in einem informativen Katalog, den jeder Besucher gratis erhaelt.
Aussender: Muenze Oesterreich AG , http://www.austrian-mint.at .
Ansprechpartner: Heidemarie Frank, mailto:HeidiFrank@austrian-mint.at , Tel. 01/717 15 153