LAND NOE RETTET EINES SEINER WERTVOLLSTEN NATURJUWELE
Leckermoos soll wieder lebendes Hochmoor werden
Das Leckermoos, eines der groeßten und schoensten Hochmoore Niederoesterreichs in der Marktgemeinde Goestling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) hat unter zahlreichen Eingriffen der Vergangenheit stark gelitten. Jetzt soll in einem von der Marktgemeinde getragenen und vom Land und der Europaeischen Union finanzierten Projekt bis zum Jahr 2006 wieder ein lebendes Hochmoor entstehen. Hochmoore sind Archive unserer Landschaft, so Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi. Ihre Torfkoerper sind Anhaeufungen von konservierten Pflanzenresten und damit Zeugen der spaet und nacheiszeitlichen Klima und Vegetationsgeschichte. Doch nur ganz wenige Hochmoore sind auch tatsaechlich noch unberuehrte Natur. Torfstiche, Entwaesserungsgraeben, Aufforstungen, Naehrstoffeintraege und vieles mehr haben den sensiblen Oekosystemen stark zugesetzt und sie vielerorts voellig vernichtet. Auch das Leckermoos ist von dieser Entwicklung nicht voellig verschont geblieben. Schwerwiegende Eingriffe erfolgten in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Anlage von Entwaesserungsgraeben, dem kleinflaechigen Abbau von Torf sowie mit Aufforstungen, meinte Onodi.
Soll das Naturjuwel weiterhin Lebensraum von seltenen Libellen und gefaehrdeten Schmetterlingen sein und eine Attraktion fuer Besucher darstellen, dann muessen dringend Maßnahmen gesetzt werden. Die Marktgemeinde Goestling hat deshalb unter fachlicher Anleitung der Schutzgebietsverwaltung Wildnisgebiet Duerrenstein ein Renaturierungsprogramm fuer das Naturschutzgebiet gestartet. Bis zum Jahr 2006 wird der Wasserhaushalt des Moores wieder verbessert, werden Fichtenforste den Niedermoor und Feuchtwiesen weichen und Besuchereinrichtungen wie etwa ein Moorlehrpfad geschaffen.
Als Naturschutzreferentin sehe ich in dem Projekt einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unserer Natur im Sinne der niederoesterreichischen Naturschutzpolitik, die bestrebt ist, Naturschutzinteressen und lokale Beduerfnisse zu verbinden sowie urspruengliche Landschaften auch fuer kuenftige Generationen zu bewahren, meinte Onodi abschließend.