KAMPTAL ALS LEBENSWERTE KULTURLANDSCHAFT ERHALTEN
LH Proell beauftragt Projekt zur nachhaltigen Entwicklung
Niederoesterreich habe bei der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer enorm viel an materiellen Werten, von den Sachschaeden im Ausmaß von einer Milliarde Euro betreffen 35 Millionen Euro den privaten Bereich, verloren, aber auch viel an Hilfsbereitschaft, Solidaritaet und Familiensinn gewonnen: 65.000 HelferInnen haetten in 1,3 Millionen Arbeitsstunden Hand angelegt. 21.953 Schadensfaelle seien bis jetzt abgewickelt worden, nur 14 Betroffene haetten sich an die Beschwerdestelle gewandt, das zeige den hohen Zufriedenheitsgrad mit der Arbeit der Gemeinden und der Landesverwaltung.
Diese Bilanz stellte Landeshauptmann Dr. Erwin Proell in Zwettl an den Beginn der Praesentation des Projekts Nachhaltige Entwicklung der Kamptalflusslandschaft. Es gehe darum, positive Konsequenzen im Umgang mit der Natur zu ziehen. Die Hochwasserschutzplattform unter Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. Werner Biffl erstelle ein Maßnahmenkonzept fuer den Hochwasserschutz inklusive eines modernen Flussbaukonzepts.
Fuer das Kamptal, das im besonderen Ausmaß beruehrt gewesen sei, habe er, so Proell weiter, den Auftrag zum Projekt Nachhaltige Entwicklung der Kamptalflusslandschaft gegeben, um unter Beruecksichtigung oekologischer, oekonomischer und sozialer Aspekte und gemaeß dem Grundsatz der Nachhaltigkeit oekologische Grundlagen und das freizeitbezogene Entwicklungspotenzial zusammenzufuehren. Der Kamp habe neue Rahmenbedingungen geschaffen, ehemalige Ueberflutungsraeume zurueckerobert und ueber weite Strecken den natuerlichen Zustand wieder hergestellt. Mit dem nun in Auftrag gegebenen Projekt unter enger Einbeziehung der Bevoelkerung wird der Hochwasserschutz optimiert und oekologisch orientiert, das Kamptal wird mittelfristig als lebenswerte Kulturlandschaft erhalten und damit verbunden werden Fremdenverkehr und Wirtschaft belebt, so Proell abschließend.
Biffl praezisierte die Grundlagen fuer das Projekt: Eine Studie Hochwasservorhersage Kamp zum Zweck der Bewirtschaftung der Speicherkette und einer Einbeziehung in ein Vorwarnsystem fuer die Bevoelkerung, eine Laser Scan Vermessung des Kamptales als Voraussetzung fuer eine mehrdimensionale Abflussmodellierung, eine Befragung der Bevoelkerung ueber Ereignis und Verlauf des Hochwassers, ein Programm zur Sicherung der vom Hochwasser massiv betroffenen Flaechen, eine Ausarbeitung von Vorschlaegen zur Verbesserung des NOE Raumordnungs und Bauordnungsgesetzes sowie eine Machbarkeitsstudie fuer einen aktiven Hochwasserschutz im unteren Kamptal mit Schutzdaemmen und Retensionsraeumen.