ZUR NOE LANDESAUSSTELLUNG 2005 IN KLEINWETZDORF/HELDENBERG
Erforschung der aeltesten Großbauten Europas
In Kooperation mit der Zentralanstalt fuer Meteorologie und Geodynamik, dem Vienna Institute for Archaeological Science, dem Institut fuer Ur und Fruehgeschichte der Universitaet Wien und dem Verein Im Zeichen des Kreises hat die NOE Landesregierung im Zusammenhang mit der Landesausstellung 2005 in Kleinwetzdorf eines der groeßten archaeologischen Vorhaben des Landes gestartet und vorgestern in Wien praesentiert. Bis zur Landesausstellung sollen alle niederoesterreichischen Kreisgrabenanlagen, die aeltesten Großbauten Europas, erforscht und dokumentiert werden. Fuer das Vorhaben werden von der NOE Landesregierung 160.000 Euro zur Verfuegung gestellt.
Zur Zeit sind in Oesterreich 47 steinzeitliche Kreisgrabenanlagen bekannt, 45 davon liegen in Niederoesterreich, der Großteil im Weinviertel. Vor Beginn der umfangreichen Vorarbeiten waren 37 bekannt, 16 sind teilweise oder vollstaendig prospektiert. Im Zuge der Kampagne werden die Messungen jetzt ergaenzt und alle Kreisgrabenanlagen systematisch erfasst. Daraus erhofft man sich nicht zuletzt Aufschluesse ueber die bis heute nicht restlos geklaerte Funktion der vor 7000 Jahren entstandenen Anlagen, die Schutzbauten genauso gewesen sein koennten wie Versammlungszentren; die Siedlungen selbst lagen jedenfalls außerhalb. Die Kreisgrabenanlagen mit einem Durchmesser von 40 bis 140 Metern weisen unterschiedlichste Formen mit 1 bis 3 konzentrischen Graeben, 2 bis 6 Toranlagen und 1 bis 3 Palisadenringen auf.
Im Rahmen der NOE Landesausstellung 2005 wird in Klein Wetzdorf am Heldenberg ein Schaukreisgraben im Maßstab 1 : 1 nachgebaut sowie ein Besucherzentrum errichtet, das die aktuellsten Forschungsergebnisse ueber die Kreisgraeben dokumentiert. Zweiter Themenbereich der Landesausstellung wird eine kritische Beleuchtung des Begriffes Helden im Lauf der Geschichte sein. Auch der Englische Garten wird fuer 2005 revitalisiert.
Naehere Informationen beim Amt der NOE Landesregierung, Abteilung Kultur und Wissenschaft, Telefon 02742/9005 13093, Edith Bilek Czerny.